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Gekommen, um zu bleiben: Mitarbeiter:innen finden und binden

Gekommen, um zu bleiben: Mitarbeiter:innen finden und binden

 

Einblicke in die Branche geben, Menschen sowie Geschichten vorstellen und vor allem  Fachkräfte sowie Interessierte für eine der coolsten aller Branchen gewinnen – das sind die Aufgaben, denen sich die „Coole Branche” widmet. Vor allem Letzteres ist ein Dauerbrenner, was Schwierigkeiten der Hotellerie und Gastronomie angeht, und hat sich seit der Corona-Pandemie noch verschärft. Arbeiten im Schichtdienst, ein hohes Stresslevel, Krisenanfälligkeit und eine teilweise überschaubare Bezahlung machen es für Betriebe im Gastgewerbe nicht erst seit Beginn von COVID-19 immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden. Wir haben uns in Frankfurt umgehört und Euch einige Tipps zum Thema „Mitarbeiter:innen finden und binden” zusammengestellt.

The Perfect Match – Passende Mitarbeiter:innen finden

Komm’ ins Team – unzählige Betriebe in Gastronomie und Hotellerie suchen händeringend nach neuen Mitarbeiter:innen. Viele Interessierte sind abgeschreckt, alte Gastro-Hasen haben sich notgedrungen eine neue Stelle gesucht und möchten nicht ins Gastgewerbe zurückkehren. Eine gut durchdachte und spannend gestaltete Akquise ist somit wichtiger denn je. 

Lisa-Mareen Wolf und Team / © Elaine’s World

Am Ende geht es uns mehr darum, ob der/die Bewerber:in mit unserer Philosophie und unseren Werten matcht, und nicht nur um die Qualifikationen.
— Lisa-Mareen​ Wolf, Prokuristin, Yadi Concepts GmbH | Elaine's World

„Wer bin ich?“ vor „Wen suche ich?“ 

Sich klar zu werden, was die eigene Marke ausmacht, welche Werte man hat und wofür man steht, ist der erste Schritt, wenn es darum geht, passende Mitarbeiter:innen zu finden. Denn Voraussetzung für das perfekte Match ist, dass klar ist, was eigentlich gesucht wird und was zur eigenen Identität passt. „Authentizität ist Key für uns. Wir wollen uns nicht als etwas anderes verkaufen als das, was wir sind“, sagt Ulrich Bensel, Chief Human Resources Officer der Deutschen Hospitality. „Zentrale Logik ist dabei nicht das Abbilden einer Schein-Möchtegern-Welt, sondern aller Ideen im Rahmen unserer Unternehmensmöglichkeiten. Und daran wirken auf unterschiedlichsten interaktiven Wegen potentiell alle Mitarbeitenden mit.“

Auf der anderen Seite kann neben einer klaren Positionierung auch ein Perspektivwechsel Suchenden helfen, herauszufinden, ob sie zum Betrieb passen. Elaine’s World, die in der Frankfurter Gastro- und Eventszene omnipräsent und erfolgreich sind, machen es mit einem Selbsttest auf ihrer Recruitingseite vor. „Mit diesem Selbsttest erfährt man mehr von einer Person als durch einen klassischen Lebenslauf“, erklärt Prokuristin Lisa-Mareen​ Wolf. „Dabei gibt es keine ,falschen’ Antworten, es geht mehr darum, zu schauen, in welches unserer Konzepte der/diejenige am besten passt.“

Ulrich Bensel / © Deutsche Hospitality

In der aktuellen Zeit ist es sehr wichtig, uns unseren Stärken noch bewusster zu werden, diese auszubauen, Schwächen aktiv anzugehen und darauf aber auch bei potenziellen und bestehenden Mitarbeiter:innen aufmerksam zu machen.
— Ulrich Bensel, Chief Human Resources Officer, Deutsche Hospitality

Es ist schön hier

Old but gold: Attraktive Arbeitsbedingungen und Anreize zu schaffen, ist sicherlich kein neuer Ratschlag. Dabei ist es ratsam, die Incentives umso innovativer zu gestalten. Gerade in einer Branche, die vom Schichtdienst und von Überstunden geprägt ist, lohnt es sich, mutig zu ein und Innovationen im Arbeitsmarkt frühzeitig umzusetzen. Die 25hours-Hotels starteten letztes Jahr ein Pilotprojekt und führten die 4-Tage-Woche ein. „Wir bei 25hours freuen uns darauf, die 4-Tage-Woche umsetzen zu können. Es zeigt sich schon jetzt ein positiver Effekt bei der Anzahl der eingehenden Bewerbungen“, sagt Marlene Treppner, General Manager der 25hours-Häuser in Frankfurt. „Wir hoffen auch, langfristig die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.“ 

Marlene Treppner / © Stephan Lemke

Es ist Zeit, dass die Branche ihr Image aufpoliert und Anreize schafft, um auch dauerhaft in der Hotellerie arbeiten zu wollen.
— Marlene Treppner, General Manager, 25hours The Trip | The Goldman

Selbst ist der Betrieb

Frühzeitig eine enge Bindung zu Mitarbeiter:innen aufbauen und nachhaltig fördern? Eine Möglichkeit hierfür ist, die Ausbildung junger Talente selbst in die Hand zu nehmen. Doch auch die wollen gefunden sein. Beim DEHOGA in Frankfurt und Umgebung haben Vertreter:innen der Hotellerie und Gastronomie seit über einem Jahrzehnt die Möglichkeit, als Botschafter:innen ihres Betriebs und der ganzen Branche beispielsweise bei Tagen der offenen Tür, auf Messen und in PoWi-Doppelstunden Nachwuchs-Akquise zu betreiben, um möglichst früh und persönlich den Kontakt zu suchen. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann sich als Premium-Ausbildungsbetrieb mit dem bundesweit einheitlichen Ausbildungsgütesiegel „TOP Ausbildungsbetrieb“ des DEHOGA zertifizieren lassen. 

Patrick Grossmayer / © Stefan Höning

Stay with us – Mitarbeiter:innen binden

Kenntnisse ausbauen und sich persönlich weiterentwickeln – ein attraktives Weiterbildungsangebot ist eines der wichtigsten Instrumente der Mitarbeiterbindung und des Employer Branding.  Dr. Jan Eichhorn, Geschäftsführer der Genussakademie Professional, die zu Küchen- und Restaurantmeister:innen weiterbildet, rät Arbeitgeber:innen: „Bindet Eure Besten! Die aktuellen und künftigen Leistungsträger:innen fest und sicher an das eigene Unternehmen zu binden, ist viel erfolgreicher, als ständig auf dem Arbeitsmarkt nach neuen Mitarbeiter:innen zu suchen. Durch Weiterbildungen, die umfangreich staatlich gefördert werden, lassen sich zudem teure Fehler vermeiden.“ Patrick Grossmayer, Küchenchef des Holbein’s Restaurant, hat von seiner Weiterbildung definitiv profitiert: „Mir hat die Weiterbildung zum Küchenmeister sehr viel gebracht, ich habe einen viel tieferen Einblick in das Ganze bekommen. Auch im Thema Mitarbeiterführung habe ich sehr viel mitnehmen können. Ich kann es jedem empfehlen, da es den Horizont extrem erweitert."

Dr. Jan Eichhorn / © Stefan Höning

Mitarbeiter:innen, denen der Arbeitgeber die berufliche Weiterentwicklung aktiv ermöglicht, sind treuer und bleiben länger.
— Dr. Jan Eichhorn, Geschäftsführer, Genussakademie Professional

Der neue Führungsstil – Mitarbeiter:innen im Fokus

Die Lösung liegt bereits im Klienten – dies ist die Haltung und Überzeugung eines Coaches, dessen Ansatz den Führungsstil der Zukunft prägt. Das meint Christian Henzler, ganzheitlicher Coach für Persönlichkeitsentwicklung und Führungskräfte mit langjähriger Erfahrung in der Hotellerie. „Adaptiert auf den Kontext der Führung heißt das, dass ich als Führungskraft davon ausgehe, dass die Lösung bereits im/in der Mitarbeiter:in liegt.” Besonders in der Hospitality-Branche sei es weit verbreitet, dass sich Führungskräfte auf den Gast und dessen Bedürfnisse fokussieren. Dabei könnten Mitarbeiter:innen das viel besser, sie seien das verbindende Element zum Gast. „Wenn wir uns auf unsere Mitarbeiter:innen fokussieren, dafür sorgen, dass es ihnen gut geht, dass wir Demotivationsfaktoren aus dem Weg schaffen und ein sicheres Umfeld kreieren, spüren sie die Wertschätzung und, dass sie wahrgenommen werden. Die Mitarbeiter:innen erleben ihre Selbstwirksamkeit und entwickeln sich in ihrer Persönlichkeit weiter, was wiederum Bindung schafft und zu einer geringen Fluktuation, weniger Krankheitstagen und ausgeprägter Loyalität führt.“

Christian Henzler / © Christian Henzler

Wenn ich mit meinen Mitarbeiter:innen in Resonanz gehe und vom Reden zum Zuhören komme, schaffe ich eine gute Bindung. Mitarbeiter:innen spüren die Wertschätzung und, dass sie und ihre Ideen sowie Bedürfnisse wahrgenommen werden.
— Christian Henzler, Coaching, Entwicklung & Führung

Unser Fazit und der Konsens unserer Expert:innen? Sich selbst kennen und positionieren, Anreize schaffen, junge Talente scouten und ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich das Team wohl und wertgeschätzt fühlt, sind effektive Methoden, neue Mitarbeiter:innen für den eigenen Betrieb zu begeistern und eine langfristige, gute Beziehung aufzubauen. Ein Ziel, an dem jeder Betrieb, aber auch die ganze Branche besonders angesichts der aktuellen Situation arbeiten kann und muss. 

 
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