Erzählt mal: Interview mit den Jahrgangsbesten
Auch diesen Winter haben wieder viele junge Talente ihre Ausbildung in der Frankfurter Hotellerie und Gastronomie beendet. Worauf sind sie stolz? Was ist das Beste an der Branche und an Frankfurt? Was war der witzigste, und was der verrückteste Moment der Ausbildung? Wir haben mit dreien der Jahrgangsbesten gesprochen. Hotelfachfrau Hannah zählt zu den besten Auszubildenden der Frankfurt Hotel Alliance dieses Jahres. Koch Lorenz und Restaurantfachmann Dennis sind unter den Punktbesten der IHK. Lest hier nach, was sie in der Ausbildung besonders bewegt hat!
Hotelfachfrau Hannah
Wer bist Du und was machst Du? Wo hast Du Deine Ausbildung gemacht?
Mein Name ist Hannah, ich bin 23 Jahre alt und habe meine Ausbildung zur Hotelfachfrau in der Villa Kennedy in Frankfurt gemacht.
Was war der witzigste Moment in Deiner Ausbildung, den Du nicht vergisst?
Während meiner Zeit im Housekeeping mussten wir natürlich auch Zimmer putzen. Leider ist es mir, gerade in der Anfangszeit, häufig passiert, dass ich beim Putzen der Dusche gegen den Hahn gekommen bin. So stand ich nun einige Male klitschnass in meiner Uniform in der Dusche und musste diese erneut putzen. Die Blicke der Kolleg:innen auf dem Weg zur Umkleide waren immer sehr witzig.
Welche neue Eigenschaft hast du Dir während Deiner Ausbildungszeit angeeignet?
Dank der letzten drei Jahre bin ich viel offener geworden. Ich habe gelernt, souverän und selbstbewusst auf fremde Menschen zuzugehen, was mir auch im Alltag oft hilft. Telefonieren war beispielsweise nie etwas, das ich gerne gemacht habe. Nach meiner Ausbildung und vor allem nach der Zeit an der Rezeption ist das gar kein Problem mehr für mich.
Was war Dein verrücktester Moment mit einem Gast?
In einer Branche, in der man tagtäglich so viele verschiedene Menschen trifft, kommt es oft zu verrückten Momenten. Ich erinnere mich noch daran, wie ich zwei Gästen den Weg zu ihrem Zimmer gezeigt habe, welches nach dem ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy benannt ist. Im Flur davor hielten die beiden an und wollten mit mir für Kennedy beten. So stand ich also, Hand in Hand (vor der Pandemie) mit den Gästen vor ihrem Zimmer und habe gebetet. Das war schon ziemlich verrückt, hat die Gäste aber sehr glücklich gemacht.
Worauf bist Du besonders stolz?
Mein Ausbildungsbetrieb wird leider am 01. April schließen. Somit bin ich besonders stolz darauf, eine der Letzten zu sein, die ihre Ausbildung in der Villa Kennedy abschließen konnte.
Wieso hast Du Dich für die Hotellerie entschieden?
Vor der Ausbildung kannte ich Hotels natürlich nur aus Sicht des Gastes. Ein schöner Aufenthalt ist meiner Meinung nach größtenteils abhängig von den Menschen, die dort arbeiten, was ich sehr faszinierend fand. Ich wollte allen Gästen einen unvergesslich schönen Urlaub bieten, da ich es für mich selbst ja genauso will.
Das Beste an dieser Branche ist…?
Die Vielfältigkeit in allen Hinsichten. Seien es die Aufgaben, die man zu erledigen hat, die Kolleg:innen oder die Gäste mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen, Wünschen und Ansprüchen. Jeder Tag ist anders und das ist super spannend.
Das Beste an Frankfurt ist…?
Die Gastronomie und die Menschen dahinter. Frankfurt hat so viel Auswahl zu bieten und egal wo man hingeht, trifft man auf tolle Leute. Meine Liste an Restaurants und Bars, die ich noch besuchen muss, ist sehr lang und ich freue mich auf jeden einzelnen Punkt darauf.
Wo trifft man Dich an Deinem freien Tag?
In Bars mit meinen Freundinnen an der Theke. Das ist mit Abstand der beste Platz, da man immer neue Leute kennenlernt und den Barkeeper:innen zuschauen und gegebenenfalls etwas lernen kann.
Was war der beste Ratschlag, den Du in der Ausbildung bekommen hast und an alle neuen Azubis weitergeben möchtest?
Neuer Tag, neues Glück. Auch wenn ein Tag mal nicht so erfolgreich war, sollte man nie den Kopf hängen lassen. Die Ausbildung ist so abwechslungsreich, es warten jeden Tag neue Aufgaben, neue Herausforderungen und neue Gäste auf einen.
Welche Pläne hast Du jetzt?
Ich fliege im März mit einer Freundin, die auch ihre Ausbildung in der Villa Kennedy gemacht hat, nach Barcelona, wo wir einen Barkeeper-Kurs besuchen. In diese Richtung möchte ich auch langfristig gehen. Wo genau es mich nach diesem Kurs hin verschlägt, weiß ich momentan noch nicht.
Was wirst Du aus Deiner Ausbildungszeit (am meisten) vermissen?
Ganz klar das Team. Wie bereits erwähnt, sind die Menschen, die in einem Hotel arbeiten, verantwortlich für einen schönen Aufenthalt. Sie sind jedoch auch verantwortlich für eine unvergessliche Zeit als Team und haben die Ausbildung so fantastisch gemacht, wie sie war.
Restaurantfachmann Dennis
Wer bist Du und was machst Du? Wo hast Du Deine Ausbildung gemacht?
Mein Name ist Dennis , ich bin 28 Jahre alt und gebürtiger Frankfurter. Ich arbeite aktuell in der Brasserie du Sud, meine Ausbildung machte ich in der Cucina delle Grazie.
Was war der witzigste Moment in Deiner Ausbildung, den Du nicht vergisst?
Es gab so viel schöne und lustige Situationen während der Ausbildung, es fällt mir schwer einen „witzigsten Moment“ zu finden. Es war generell eine coole, lockere und witzige Zeit.
Welche neue Eigenschaft hast Du Dir während Deiner Ausbildungszeit angeeignet?
Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit, Pünktlichkeit und manche Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.
Was war Dein verrücktester Moment mit einem Gast?
Weihnachtsfeier von einer großen Firma, die ging bis in die Morgenstunden und an diesem Abend sind viele ereignisreiche Sachen passiert.
Worauf bist Du besonders stolz?
Ich habe Eigeninitiative gezeigt und habe mir beispielsweise Latte Art und vieles über den Beruf des Baristas selbst beigebracht, nur über Tutorials und viel lesen!
Wieso hast Du Dich für die Gastronomie entschieden?
Um ehrlich zu sein, bin ich in der Gastronomie zufällig gelandet und der Job hat mir richtig Spaß gemacht. Ich habe mich dann Jahre später erst für die Ausbildung entschieden weil ich mir nichts anderes vorstellen kann beruflich, ich bin definitiv in der Gastronomie zuhause!
Das Beste an dieser Branche ist…?
Der Kontakt mit Menschen aus der ganzen Welt. Ich lerne immer wieder etwas dazu von anderen Kulturen, das finde ich klasse!
Das Beste an Frankfurt ist...?
Ein Bembel mit seinen Freunden im Sommer in der Apfelweinwirtschaft trinken!
Wo trifft man Dich an Deinem freien Tag?
Meistens in Bornheim, Nähe der Berger. Dort gibt es viele Cafés und Bars, die man besuchen kann. Es ist allgemein sehr schön dort.
Was war der beste Ratschlag, den Du in der Ausbildung bekommen hast und an alle neuen Azubis weitergeben möchtest?
Erstmal durchatmen, bevor man sich sehr aufregt und seine Nerven verliert!
Welche Pläne hast Du jetzt?
Ich möchte dieses Jahr meinen Ausbilderschein machen!
Was wirst Du aus Deiner Ausbildungszeit (am meisten) vermissen?
Es war eine coole Zeit zusammen mit den anderen Azubis im Betrieb, wir hatten viel Spaß zusammen und konnten immer voneinander noch etwas lernen, weil jeder andere Stärken hatte!
Koch Lorenz
Wer bist Du und was machst Du? Wo hast Du Deine Ausbildung gemacht?
Ich bin Lorenz, 21 Jahre alt, aus Frankfurt. Ich arbeite bei Valentina Bedoya als Operation Manager. Die Ausbildung habe ich in der Genussakademie zum Koch gemacht.
Was war der witzigste Moment in Deiner Ausbildung, den Du nicht vergisst?
Als ich ein Praktikum im The Dolder Grand machen durfte und mit den griechischen Köchen einen sehr lustigen Feierabend genießen konnte.
Welche neue Eigenschaft hast Du Dir während Deiner Ausbildungszeit angeeignet?
Ehrgeiz.
Was war Dein verrücktester Moment mit einem Gast?
Als mich ein Gast in einem Kochkurs angesprochen hat und mich als Privatkoch engagieren wollte. Das war ein toller Moment!
Worauf bist Du besonders stolz?
Dass ich durchgehalten habe, die Ausbildung zu beenden trotz vielen Ups and Downs.
Wieso hast Du Dich für die Gastronomie entschieden?
Weil das, in meinen Augen, wirklich die coolste Branche ist und mich die Arbeit mit Stolz und Lebensfreude erfüllt.
Das Beste an dieser Branche ist...?
Zusammen als Team hart zu arbeiten und jeden Tag etwas besser zu werden und die Erfahrung der Gäste zu etwas Besonderem zu machen.
Das Beste an Frankfurt ist...?
Die Vielseitigkeit und das Multikulturelle, das die Stadt unter anderem zu einem sehr schönen Ort macht.
Wo trifft man Dich an Deinem freien Tag?
Morgens am Main, mittags im Café, abends mit Freunden irgendwo in Frankfurt.
Was war der beste Ratschlag, den Du in der Ausbildung bekommen hast und an alle neuen Azubis weitergeben möchtest?
Stehe zu Dir und zu Deiner Arbeit, aber versuche immer, Dich zu hinterfragen und sei offen für jede andere Kritik und werte sie als Ratschlag und nicht als Kritik.
Welche Pläne hast Du jetzt?
Meine Erfahrung, die ich bis jetzt gesammelt habe, zu verwirklichen und ein wichtiger Teil von einer Unternehmung zu sein, bei der man weiter lernen kann.
Was wirst Du aus Deiner Ausbildungszeit (am meisten) vermissen?
Meinen Koch-Azubi-Kollegen Julius. Kuss geht raus.