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Vielfalt zählt: ein Gespräch mit Frauen aus der Branche

Vielfalt zählt: ein Gespräch mit Frauen aus der Branche

 

Viele Frauen finden sich und ihre Fähigkeiten im Gastgewerbe wieder und auch die Zahl der Gastronominnen und Hotelières, die mit Herzblut und Verstand Teams leiten und die Branche in führenden Positionen mitgestalten, wächst beständig. Was ist das Inspirierende an der Branche? Wie führt man? Gibt es eine weibliche Perspektive? Wir haben mit vier erfolgreichen Frauen aus dem Frankfurter Gastgewerbe über ihren Führungsstil, ihre Liebe zum Job, Herausforderungen und Visionen gesprochen.

Verantwortung mit Leidenschaft

In einem sind sich alle einig: Es ist eine bereichernde, aber harte Arbeit. Eine gute Mischung aus Leidenschaft, Zielstrebigkeit und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ist das, was sie schließlich zu der Position geführt hat, in der sie heute sind. „Mein Fleiß, Eifer, Ehrgeiz und meine Einstellung zur Arbeit haben mich aufsteigen lassen, man wächst mit der Verantwortung und es macht einfach Spaß“, sagt Jasmin Emrich, Restaurantleiterin der Bar Shuka. Auch die Chancen von Wegbegleiter:innen und eine ausgewogene Mischung aus operativem sowie administrativem Interesse, aus akademischer und praktischer Berufserfahrung sind – besonders in der Hotellerie – die Grundsteine für führende Positionen und den Erfolg darin.

Jasmin Emrich, Restaurantleiterin Bar Shuka

Support und Vielfalt zählt

Obwohl das Gastgewerbe über weite Strecken von Frauen getragen wird, sind sie besonders in Führungspositionen ebendort (noch) unterrepräsentiert. Für Chancengleichheit zu kämpfen und über Diskriminierung sowie Ungleichbehandlung zu sprechen, sei absolut notwendig, sagt Daniela Fette, General Managerin im Jumeirah Frankfurt. Ebenso wichtig seien Gesprächsangebote, Austausch und Unterstützung, besonders zum Thema Familie und Beruf – gerade in einer Branche mit herausfordernden Arbeitszeiten. Nicht nur der Support von außen, auch das gegenseitige Vernetzen ist essentiell. Für Petra Bierwirth-Schaal, Managing Director Bierwirth & Kluth Hotel Management GmbH, ist klar: „Die gegenseitige Unterstützung ist, meiner Wahrnehmung nach, der Schlüssel zum Erfolg – nicht nur im Gastgewerbe“.

Eine Forderung nach purem Ausgleich der Geschlechteranteile? Das ist für alle jedoch zu kurz gedacht. Nicht eine 50:50-Verteilung an Männern und Frauen, sondern Vielfalt in vielerlei Hinsicht bedeutet für sie Bereicherung – und hat nicht nur mit dem Geschlecht zu tun. „Wir sollten nicht, auch nicht in der eigenen Kommunikation, in eine Opferrolle gedrängt werden“, meint Daniela Fette. Wenn man jeden Tag an seinem Erfolg arbeite, komme es letztendlich nicht auf das Geschlecht an. Auch eine vielbeschworene typisch weibliche Perspektive gibt es für unsere Gesprächspartnerinnen nicht. Sie sehen vor allem den Menschen selbst, seine individuelle Persönlichkeitsstruktur und „wie er tickt“. Das, wovon die Branche wie viele andere nachweislich bereichert werde, sei das Zusammenspiel von Ideen und Perspektiven unterschiedlichster Charaktere und Lebensrealitäten – auch Geschlechtern. Darauf arbeiten sie hin.

Daniela Fette, General Managerin Jumeirah Frankfurt

Eine neue Art der Führung

Dass der Anteil der weiblichen Hotel- sowie Restaurantleitungen, Küchenchefinnen und Area- Managerinnen stetig wächst, hängt für Petra Bierwirth-Schaal auch mit einem neuen Führungsstil zusammen, der sich in den letzten Jahren immer mehr etabliert. Dieser legt den Fokus auf Ganzheitlichkeit, hat viel mit Selbstreflexion und Vertrauen zu tun, der Qualität von Beziehungen und Fürsorge. „Das liegt vielen Frauen und ist daher auch ein Grund, warum ich denke, dass wir in der Zukunft noch sehr viel mehr erfolgreiche weibliche Führungskräfte sehen werden.“

Der Führungsstil unserer Gesprächspartnerinnen konkret? Ein offener, partnerschaftlicher Ansatz und Ansprechbarkeit gegenüber jedem im Team. Ein gemeinsames Ziel verfolgen. Und: Sich seine Vorbildfunktion bewusst machen. Auch Petra Bierwirth-Schaal beschreibt ihren Führungsstil als partnerschaftlich, in der das bessere Argument den Lösungsweg vorgibt und nicht die Hierarchiestufe. Menschen zu führen, sei ein Privileg, mit dem man umsichtig umgehen dürfe. Daher ihr Rat an alle Einsteigerinnen: Sich in der (Vor-) Ausbildung besonders auf die Kommunikation und Prioritätensetzung zu konzentrieren, denn im Wesentlichen lassen sich Probleme im Arbeitsumfeld auf diese beiden Bereiche runterbrechen. „Je besser die Kommunikation, desto besser ist sowohl die Beziehungsebene als auch die Effizienz.“

Petra Bierwirth-Schaal, Managing Director Bierwirth & Kluth Hotel Management GmbH, © Angelika Stehle Fotografie

Prioritäten und das große Ganze

Die Prioritätensetzung stellt besonders dann eine der größten Herausforderungen dar, wenn man viele Aufgabenfelder in Personalunion auf sich vereint. Corinna Fleckenstein, die Inhaberin von Fat Tony’s Pizza, hat gegründet und arbeitet in allen Bereichen des Geschäfts mit: egal, ob Personalplanung, Qualitätssicherung, Büroarbeit oder Einkauf. „Die Abwechslung ist einerseits der größte USP meiner Arbeit, andererseits ist die größte Herausforderung oft die Priorisierung dieser unterschiedlichen Aufgaben.“ Je größer der Betrieb, desto weitreichender auch die Felder und desto vielfältiger die Stakeholder. Hier einen Ausgleich der Interessen zu finden, die Zusammenarbeit mit vielen Ansprechpartner:innen, Entscheidungen unterschiedlichster Facetten mit Tragweite in kürzester Zeit zu treffen, sind für Daniela Fette die größten Herausforderungen. Gleichzeitig gilt es, die Wirtschaftlichkeit, die Vision des Unternehmens und sowohl das Große und Ganze als auch die Detailtiefe nicht aus den Augen zu verlieren.

Corinna Fleckenstein, Inhaberin Fat Tony’s Pizza

A People’s Business

So herausfordernd die Abwechslung und Vielfalt der Aufgaben ist, so sehr ist sie inspirierend. Die größte Inspiration der Branche? Ganz klar die Menschen. Das Team mit unterschiedlichen Charakteren und Stärken auf der einen Seite, der Kontakt zu und Austausch mit den Gästen auf der anderen, die Erfahrungen, Erlebnisse und Emotionen. In einem Restaurant oder Hotel eine Atmosphäre entstehen zu lassen, unvergessliche Momente für die Gäste zu kreieren – das ist das, was die Branche ausmacht, worum es für alle letztendlich geht und was auch unsere Gesprächspartnerinnen daran fasziniert.

 

Welche inspirierenden Persönlichkeiten in Eurem Umfeld oder Betrieb kennt Ihr?

 
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