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Nachhaltigkeit in der Branche: Das Klimagourmet-Festival

Nachhaltigkeit in der Branche: Das Klimagourmet-Festival

 

Was hat Ernährung mit dem Klima zu tun? Wie schmeckt Klimaschutz? Und wie nachhaltig kann Genuss sein? Diese Fragen bewegen die Branche nun schon seit Jahren. Das Klimagourmet-Festival gibt dieses Jahr wieder vom 22. September bis 2. Oktober 2022 Antworten und verpackt sie in ein vielfältiges, spannendes Programm, das Vereine, Initiativen und Menschen mit Leidenschaft auf die Beine gestellt haben. Ins Leben gerufen vom Energiereferat der Stadt Frankfurt, dem Netzwerk „Nachhaltigkeit Lernen“ sowie UBERMUT und unterstützt durch ein Netzwerk lokaler Organisationen, legt die Initiative Klimagourmet jedes Jahr eine Woche lang den Fokus darauf, was Klimaschutz und Ernährung miteinander zu tun haben. Essen, diskutieren, gärtnern, lernen, genießen und einfach feiern, was gut ist – Klimagourmet zeigt, dass nachhaltiger Genuss Spaß machen und tatsächlich etwas bewirken kann. Wir haben uns bei Initiator:innen und Teilnehmer:innen aus der Branche zum Thema Nachhaltigkeit und zum Projekt umgehört. 

Ein brennender Dauerbrenner

Angesichts der Tatsache, dass Ernährung circa 14 Prozent des CO2-Abdrucks eines Deutschen ausmacht, ist es ein unumgängliches Thema, wenn es um Klimaschutz geht. Auch das Gastgewerbe muss sich hiermit auseinandersetzen. Nachhaltigkeit ist längst – und nicht zu früh – ein Dauerbrenner in der Branche und Thema aktueller Gastro Summits sowie Foren wie „Zukunft Gastronomie“. Auch für Gastronom:innen der Frankfurter Branche, die Teil von Klimagourmet sind, ist klar: Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde.

Mehr Genuss, weniger CO2

Dieser Meinung ist auch Lena Iyigün. Mit dem Glauburg Café ist sie Teil der Klimagourmet Gastro-Specials, bei denen zusätzlich zum Veranstaltungsprogramm Gastronom:innen aus Frankfurt und Umgebung die ganze Woche leckere, nachhaltige Specials mit unterschiedlichem Bezug zum Klimaschutz anbieten. Bei Lena und ihrem Team bekommt Ihr regionale Mittagsgerichte und saisonalen Kuchen. 

Sie empfindet es als soziale Verantwortung, dass man sich als Betrieb für den Klimaschutz einsetzt und verantwortungsbewusst mit Ressourcen umgeht. Die Lebensmittel in der Region zu beziehen, ist für sie ein großer Hebel. „Das muss noch nicht mal teurer sein, ist aber meistens verbunden mit einer guten Qualität, einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung und eben sehr kurzen Lieferwegen und damit auch einer hohen Frische der Zutaten“, so Lena. Eine kleine, saisonal wechselnde Speisekarte ist der Schlüssel. Wenige gute Zutaten im Einsatz zu haben führe dazu, dass die Produkte immer frisch seien und nichts weggeschmissen werden müsse. Der größte Hebel ist für sie die Energie. Das Glauburg Café ist vor 2 Jahren zu einem ökologischen Stromanbieter aus der Region gewechselt und spart durch die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien 14 Tonnen CO2 jährlich. 

Foto: Lena Iyigün / © Daniel Klantke

Der Fokus auf die Saison hilft dabei, kurze Transportwege zu ermöglichen. Und weil wir die Gerichte ab und zu wechseln, wird es trotz des überschaubaren Angebots unseren Stammgästen nicht langweilig.
— Lena Iyigün, Glauburg Café

Foto: Lena Iyigün / © Glauburg Café

3 Tipps von Lena:

  • Regionale Zutaten verwenden und Transportwege kurz halten

  • Energie effektiv und nachhaltig nutzen

  • Saisonal wechselnde Gerichte anbieten

Auftakt mit Geschmack

Den partytechnischen, kulinarischen Auftakt des Festivals bildet, wie der Name verspricht, die Good Food Party in entspannter Hinterhof-Atmosphäre auf dem Gelände der F&B Heroes im Gallus. Zusammen mit der wohl bekannten und geschätzten IMA Clique bringen einige leckere Vertreter:innen der Frankfurter Gastro-Branche allerlei Köstlichkeiten auf den Teller. Gute Zutaten, gutes Essen, gute Drinks und gute Musik – eine Traumkombination.

Auch für Antje de Vries vom Gastro-Partner F&B Heroes haben ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln und eine bewusste Ernährung einen hohen Stellenwert. Sie empfiehlt, das Kochen und die Gerichte mit der Pflanze beginnen zu lassen. „Die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln verbraucht weniger Ressourcen als die Herstellung von tierischen Lebensmitteln. Zudem verstoffwechseln Pflanzen selbst CO2“, erklärt Antje. Auch gut geplante Prozesse und Software können helfen. Die Auslastung und Leistung der Geräte, wie Kombidämpfer, Herde, Kühlhäuser und Co., solle man bewusst steuern. „Es hilft, im Betrieb selbst keine Alufolie zu benutzen und auch andere Einwegverpackungen, wie Vakuumbeutel und Klarsichtfolie, sparsam einzusetzen. Auch kann man Reinigungsmittel wählen, die und deren Verpackungen umweltfreundlich sind und diese bewusst dosieren oder auf alternative Reinigungsprozesse, wie Dampfreinigung, umstellen. Man kann die Lieferanten zudem bitten, ohne Einweg-Styropor- oder Kunststoffverpackungen zu arbeiten.“

Foto: Antje de Vries / © F&B Heroes

Wenn wir dann auch noch Food Waste vermeiden, sensibel verarbeiten und verantwortungsvoll konsumieren, leisten wir einen wichtigen Beitrag und haben einen direkten Impact.
— Antje de Vries, F&B Heroes

Foto: Antje de Vries / © F&B Heroes

3 Tipps von Antje:

  • Pflanzenbasiert kochen

  • Geräte und Prozesse ressourcenschonend nutzen

  • Verpackungen und Reinigungsmittel sparsam einsetzen

Vegane und vegetarische Küche sowie ein sparsamer Umgang mit Energie gehören auch für die Mitveranstalter von der IMA Clique zu den Maßnahmen, die sie in ihren Läden im Sinne des Klimaschutzes beherzigen. Vegane Küche hat sich längst etabliert und bedeutet auch mehr Auswahl für Allergiker:innen, die oft von pflanzlichen Produkten auf der Karte profitieren. Im Bar Shuka ist mehr als die Hälfte auf der Karte vegan oder vegetarisch – und sie arbeiten gerade weiter an veganen Rezepten und Konzepten. Die IMA Clique ist außerdem Teil der „Energiekampagne Gastgewerbe“. Hier unterstützt der DEHOGA seine Mitglieder:innen dabei, die Energiekosten zu senken und einen wirklichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Energieberatung wird zudem vom Bund für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle finanziell in hohem Maße gefördert. Auch die Unterstützung lokaler und regionaler Produzent:innen gehört für sie dazu – sie beziehen beispielsweise Fisch aus dem hessischen Wetterfeld und Fleisch von Glasstetter aus Malsch in Baden-Württemberg. Außerdem legen sie die Verwendung von biologisch abbaubaren Einwegprodukten ans Herz. Bei IMA kommen im To-Go-Geschäft und bei Streetfood Events sowie Outdoor Parties ausschließlich Plastik-Alternativen und Mehrweg zum Einsatz.

Foto: IMA Clique / © Steve Herud

Immernoch werden rund 40 Prozent aller produzierten Lebensmittel weltweit verschwendet. Das ist sinnlose Ressourcenverschwendung und auch schlecht für die Umwelt, denn Food Waste ist für 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Wir arbeiten beispielsweise mit Too Good To Go zusammen. Hier werden überschüssige Lebensmittel pro Tag abends für 1/3 des Preises in einer Überraschungstüte verkauft.
— IMA Clique

Foto: Shukabar / © IMA Clique

3 Tipps von der IMA Clique: 

  • Lebensmittelverschwendung vermeiden

  • Biologisch abbaubare Einwegprodukte verwenden

  • Regionale und lokale Produzent:innen unterstützen

Foto: Klimagourmet / © Claudia Simchen

Ihr habt Lust auf die Good Food Party? Tickets gibt es hier. Das Beste am Konzept? Alles, was an Essen an diesem Abend zu viel des Guten ist, wird gespendet! Mehr Infos zum ganzen Festival findet Ihr hier

 
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