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Zuhause auf Zeit: Longstay-Hotellerie und Serviced Apartments

Zuhause auf Zeit: Longstay-Hotellerie und Serviced Apartments

 

Wohnlichkeit, hotelähnlicher Service und viel Raum für Alltagsroutinen: Serviced Apartments und Longstay-Konzepte bewegen sich zwischen Mietwohnung und Hotelaufenthalt – und sind gefragter denn je. Der Trend hin zum Wohnen auf Zeit zeichnete sich bereits vor der Pandemie ab und ist nun weiter auf dem Vormarsch. Doch was genau ist mit diesem Konzept gemeint? Wo liegen Potenzial und Vorteile? Und welche Konzepte finden sich derzeit oder in Zukunft auch in Frankfurt? Wir haben uns in der Branche auf Trendjagd begeben. 

Titelfoto: Lindley Lindenberg/lyf © Steve Herud

Foto: Lindley Lindenberg/lyf © Steve Herud

Konzept mit Potenzial

Laut der Immobilienberatung Savills zeigte der Markt für Serviced Apartments schon vor Corona höhere Wachstumsraten als die Hotelbranche – Tendenz steigend. Die Apartments verbinden Flexibilität mit digitalen Lösungen und werden zusätzlich durch die starke Nachfrage in angespannten Wohnungsmärkten begünstigt. Mit einer Auslastung von 82 Prozent lagen Serviced Apartments 2023 in Deutschland deutlich über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 mit 77 Prozent. Auch eine Potenzialanalyse durch Apartmentservice im Auftrag von Union Investment aus 2023 attestiert dem Markt enormes Wachstumspotenzial und zeigt, dass Serviced Apartments inzwischen an jedem Ort funktionieren, an dem große Unternehmen sitzen und es nur wenige Wohnungsangebote oder Hotelangebote gibt. In starken Geschäftszahlen und einem sehr hohen Potenzial an vielen Standorten sehen sie Garanten für ein zukünftiges Wachstum des Segments.

Foto: HAVENS LIVING © Andreas Schwarz

Service & Freiheiten

Doch was ist mit dem Konzept gemeint? Serviced Apartments und Longstay-Hotels bieten im Vergleich zu klassischen Hotelkonzepten mehr Platz, voll ausgestattete Küchenbereiche, geräumigere Bäder und eine räumliche Trennung von Flächen zum Wohnen, Schlafen und Arbeiten. Der Service ist hotelähnlich, jedoch sind Angebot und dienstleistungsintensive Bereiche des Hotels deutlich reduziert. Dabei sind Gäste selbstständiger, flexibler und können bei ihren längeren Aufenthalten in ihre Alltagsroutinen finden sowie sich selbst versorgen. In Serviced Apartment-Häusern ist die Rezeption beispielsweise nur stundenweise besetzt und es steht oft ein digitaler Check-in, ein Waschsalon, Gemeinschaftsräume und selten auch ein kleines Frühstück zur Verfügung. Das F&B-Angebot wird meist durch die Nähe zu Restaurants oder entsprechende Kooperationen ersetzt. Aparthotels (Hotels, die Apartments anbieten) dagegen haben meist mehr Service: ein 24h-Front-Desk, ein Frühstücksangebot, einen (kleinen) Fitness- und Wellnessbereich, mindestens einen Konferenzraum oder auch ein eigenes Restaurant.

Expats, Nomads & Co.

Und an wen richtet sich dieses Angebot? Nicht nur Gäste mit einem größeren Freiheitsdrang sind hier angesprochen. Zu den Kund:innen zählen Monteur:innen, Messebauer:innen, Unternehmensberater:innen mit längeren Projekten, Fachkräfte mit temporären Einsätzen, Young Professionals, Expats, digitale Nomaden und Langzeitreisende. Auch wird das Angebot zunehmend von Unternehmen wahrgenommen, die ihre nationalen und internationalen New Joiner in den ersten Monaten nach dem Jobstart unterbringen möchten, solange noch keine Wohnung zur Verfügung steht.

Foto: Lindley Lindenberg/lyf © Steve Herud

Long wird short

So vielfältig wie die Zielgruppe ist auch das Angebot. Longstay-Konzepte reichen von schlichten, preisbewussten Einrichtungen bis zu hochwertig ausgestatteten Räumlichkeiten auf Designerniveau. Sowohl große Ketten als auch kleine, individuelle Anbieter setzen vor allem im urbanen Raum auf das Longstay-Konzept. Außerdem entwickeln immer mehr Unternehmen hybride Marken. Die Produkte werden mit F&B-Angeboten weiterentwickelt und zugleich vermehrt Zimmer-Apartment-Mix-Konzepte mit Gemeinschaftsküchen gelauncht. Dies hängt vor allem mit einer starken Shortstay-Anfrage bei Longstay-Konzepten zusammen. Die Shortstay-Buchungen bei Serviced Apartments von ein bis sechs Nächten – und damit eine klassische Länge aus dem Hotel – haben deutlich zugelegt und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Jahr 2023 von 19 auf 14 Tage sinken lassen.

Fotos: © HAVENS LIVING

Frankfurt apart

Auch in Frankfurt sind viele Hotels mit großzügigen Apartments ausgestattet und laden zum längeren Bleiben ein. Im Best Western Hotel Airport können Gäste ihren kurzen oder auch langen Zwischenstopp am Flughafen ganz individuell in Zimmern mit vollausgestatteter Küche, Gästewaschküche, Frühstücksbuffet für die Early Birds, Grab&Go Shop und Fitnessstudio gestalten und erhalten ab einem Aufenthalt von 7 Tagen zusätzliche Leistungen und Ermäßigungen. Das Adina Apartment Hotel an der Neuen Oper ergänzt diesen Service noch mit einem Pool und einer Sauna. Und auch im Aparthotel Adagio Frankfurt City Messe sind Gäste trotz Freiheiten in großen Apartments mit beispielsweise einem Frühstück und Concierge-Team rund um die Uhr umsorgt. Im Europaviertel bei Capri by Fraser bekommen Gäste bei langfristigen Aufenthalten ab 28 Nächten in den geräumigen Studios und Apartments einen Long Stay Basket und kostenlosen Hin- und Rücktransfer zum Flughafen. Wer die eigene Küchenzeile lieber kalt lässt, kann im durchgängig geöffneten Restaurant speisen.

Foto: Lindley Lindenberg/lyf © Steve Herud

Lang & Neu

Neben den Klassikern der großen Marken sind auch Newcomer in Frankfurt in den Startlöchern. Das Lindley Lindenberg, das bereits in seinem Angebot Longstay-Optionen verfügbar hatte, wird im Juli als Co-Living-Konzept Lyf East Frankfurt von Ascott eröffnet. Lyf steht für „Live your freedom“ und setzt auf Social Living mit vielen Community Spaces und Gemeinschaftsküchen. Für Kochmuffel stehen wie gewohnt das vegane Leuchtendroter, die Bakery und die Marmion Bar zur Verfügung. Im Bold Hotel Frankfurt Messe können Gäste zwischen WG und eigenem Apartment wählen oder ebenfalls in Gemeinschaftsräumen und Urban Garden mit Kräutern samt Blumenwiese entspannen. Eine eigene Bold bar & eatery soll hinzukommen. In den Häusern von The Flag im Ost- und Westend sind Business Studios der perfekte Startpunkt, um sich ins Stadtleben zu stürzen, bieten Frühstück, Reinigung und beherbergen angesagte Gastro-Konzepte.

Foto: HAVENS LIVING © Andreas Schwarz

Boarding completed

Auch einige Serviced-Apartment-Häuser sind relativ oder sehr neu in der Stadt – oder auf dem besten Weg zur Eröffnung. Seit knapp zwei Jahren erwartet die Stayery in Sachsenhausen mit Apartments, Wasserhäuschen, Co-Working-Area und Lounge ihre Gäste. Auch die NUMA Apartments sind seit 2022 in Frankfurt und inzwischen an drei zentralen Standorten vertreten. Neben Brera, dem Boarding House Living Hotel und dem Couva Frankfurt Boarding House gibt es seit Kurzem auch das HAVENS LIVING in Bockenheim. Bereits länger in der Frankfurter Branche sind The Doorman und ipartment.

Foto: © The Flag

Was soll man sagen: Tendenz steigend! Welche Longstay-Konzepte kennt Ihr und könnt Ihr empfehlen? 

 
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