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Ein bis Fünf Sterne: Die Hotelklassifizierung

Ein bis Fünf Sterne: Die Hotelklassifizierung

 

Hotelklassifikationen teilen Unterkünfte in verschiedene Kategorien ein. Außerdem sollen sie Gästen eine Orientierung hinsichtlich Service und Ausstattung des Hotels geben. Die gängigste Hotelklassifikation in Deutschland basiert dabei auf einer Sternebewertungsskala. Sie reicht bekanntermaßen von einem bis zu fünf Sternen. Was genau diese Sterne jeweils für die Ausstattung und die Hotelwelt bedeuten, schauen wir uns mal näher an.

Foto: © Ruby Hotels, Vier Sterne

Von Ein-Stern-Charme bis Fünf-Sterne-Traum

Die meisten Länder bewerten ihre Hotels nach eigenen nationalen oder regionalen Maßstäben. In Europa gibt es seit 2009 den Versuch, die Hotelsterne zu vereinheitlichen. Unter dem europäischen Dachverband für Hotels, Restaurants und Cafés, „Hotrec Hospitality Europe“, haben sich 19 Länder der sogenannten „Hotelstars Union" angeschlossen. Neben Deutschland gehören unter anderem Österreich, die Schweiz, Tschechien, Ungarn, die Niederlande, Belgien, Dänemark, Schweden und Malta dazu.

Hotels in Deutschland dürfen nur mit Hotelsternen werben, wenn sie sie nach einer Überprüfung anhand objektiver Kriterien durch den DEHOGA erteilt bekommen haben. Die Teilnahme an der Deutschen Hotelklassifizierung ist dabei freiwillig. Jeder Betrieb, der mit Sternen werben möchte, wird überprüft.

Um die Neutralität der Bewertung zu sichern, gehören den entsprechenden Kommissionen meistens Vertreter:innen der zuständigen Tourismusverbände und des Gastgewerbes an. Die dann vergebene Klassifizierung gilt drei Jahre. Danach findet, wenn eine Weiterführung gewünscht ist, eine erneute Kontrolle statt.

Fotos: Lindley Lindenberg © Steve Herud, Vier Sterne

Sternenklar: Die Kriterien

Nun aber: Was muss ein Hotel mitbringen für seine Sterne? Der Kriterienkatalog wird alle fünf bis sechs Jahre von der europäischen Hotelstars Union überprüft und angepasst. Der aktuelle Katalog gilt von 2020 bis 2025. Er ist sehr umfassend.

Überprüft werden aktuell Kriterien aus den Bereichen:

  1. Allgemeine Hotelinformationen

  2. Rezeption und Services

  3. Zimmer

  4. Gastronomie

  5. Veranstaltungsbereich

  6. Freizeit

  7. Qualitäts- und Onlineaktivitäten

Foto: © LUME Boutique Hotel, Vier Sterne

An erster Stelle des Katalogs stehen darin Sauberkeit und allgemeiner Zustand. Dabei gilt: „Sauberkeit und ein hygienisches Angebot sind Grundvoraussetzung in jeder Sternekategorie.“ Und: „Alle Einrichtungen und Ausstattungen sind funktionstüchtig, in mangelfreiem Zustand und ohne erkennbaren Renovierungs- / Investitionsstau“. So weit, so beruhigend!

Ein Teil der Kriterien basiert auf einem Punktesystem. Weitere werden als Muss für die jeweiligen Klassifizierungen angegeben. Punkte gibt es beispielsweise für Ladestationen und Garagen. Auch die Barrierefreiheit, Whirlpools, Fitnessraum und viele weitere Ausstattungskriterien sind mit Punkten versehen. Zimmer- sowie Badgrößen und Bettmaße fließen hier natürlich ebenfalls maßgeblich ein. Andere Kriterien sind als Muss für die verschiedenen Sterneklassen markiert.

Fotos: b’mine Frankfurt Airport, Vier Sterne

Die Zimmerausstattung ist natürlich ausführlich aufgelistet. Von Steckdosen bis Ankleide- und Kosmetikspiegel, Leselicht bis Papierkorb, Bademantel bis Hausschuhe. Aber auch Services wie Schuhputz- und Nähutensilien bzw. -Service sind ausgewiesene Kriterien. Concierge, Valet-Parking und eine „Personalisierte Begrüßung aller Gäste mit Blumen oder Präsent" sind beispielsweise ein Fünf-Sterne-Muss.

Wem die Studie des Katalogs zu trocken ist, der findet hier die Kriterien anschaulicher dargestellt.

Foto: © JW Marriott Hotel Frankfurt, Fünf Sterne

Was spricht dafür, was dagegen?

Spricht etwas gegen die Hotelsternklassifizierung? Manche Kriterien könnten für Hotels zu Mehrkosten führen – z. B. ein 24-Stunden-Roomservice beim Anstreben von fünf Hotelsternen. Sterne können außerdem die Erwartungshaltung der Gäste in eine bestimmte Richtung lenken. Ein Vier-Sterne-Ferienhotel erfüllt nicht dieselben Erwartungen wie ein Vier-Sterne-Business-Hotel. 

Auf der anderen Seite helfen die objektiven Sterne, Gästen anhand ihrer preislichen und qualitativen Vorstellungen eine Vorauswahl aus einem manchmal übergroß wirkenden Angebot herauszufiltern.

Manche Hotelkonzepte nutzen die Klassifizierung auf andere Art zu ihrem Marketing und setzen bewusst auf eine eigene „Null Sterne“-Klassifizierung, wie das Konzept der beiden Künstler Frank und Patrik Riklin: „Null Sterne bedeutet für die beiden dabei nicht Verzicht auf Komfort, sondern die Befreiung vom Sternesystem des gewöhnlichen Hotelbetriebs – und mit ihr die Befreiung von Auflagen, Größen- und Luxuswahn.“ Mehr dazu hier.

Foto: 25hours Hotel The Trip © Stephan Lemke, Vier Sterne

Der Sternenreigen der Gastlichkeit: Noch zeitgemäß?

Eine Statista-Erhebung kam 2022 zu dem Schluss, dass die beiden Bewertungsarten für Gäste kombiniert werden. „Mehr als die Hälfte der europäischen Verbraucher gaben an, dass sie sich bei der Buchung einer Unterkunft von Online-Kundenrezensionen und Online-Bewertungen beeinflussen lassen, während nur ein Fünftel der Verbraucher sich als unempfänglich für solche Rezensionen und Bewertungen sieht. Zwei von fünf europäischen Verbrauchern betrachten auch Sternebewertungen als einen Einflussfaktor bei der Buchung von Hotelzimmern, während für etwa einen von drei Verbrauchern Sternebewertungen keine Rolle spielen.“

Dass sich bei insgesamt 20.725 Hotelbetrieben in Deutschland (13.377 Hotels und 7.348 Hotels garnis; Quelle: Statistisches Bundesamt) 41,1 Prozent haben klassifizieren lassen, ist laut DEHOGA Hessen auch als ungebrochener Zuspruch zu werten.

Fotos: Steigenberger Icon Frankfurter Hof, Fünf Sterne

In Frankfurt sind nur sehr wenige Hotels ohne Sterneklassifizierung zu finden, was dafür spricht, dass diese Kategorisierung noch relevant genug ist.

Wie sieht das bei Euch aus? Achtet Ihr auf die Sternebewertung und kanntet Ihr die Kriterien alle? Ist Euer Betrieb klassifiziert?

 
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