Coole_Branche_Logo_red.png

Hi!

Hier gibt es die besten Momente aus der Gastro- und Hotelszene. Zeig uns auch deine mit #coolebranche!

In die Zukunft: Künstliche Intelligenz in der Branche

In die Zukunft: Künstliche Intelligenz in der Branche

 

Egal, ob Kommunikation mit Chatbots, Unterstützung durch Robotik oder Planung und Kalkulation mit Machine Learning – nach der Digitalisierung erhält auch die Künstliche Intelligenz immer mehr Einzug in Gastronomie und Hotellerie. In anderen Bereichen schon Standard, hilft KI auch vermehrt im Gastgewerbe, Prozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und das Gästeerlebnis zu verbessern. Die Frankfurter Branche beschäftigt sich ebenfalls immer mehr mit konkreten Ideen und Zukunftsvisionen. Wir haben uns einmal zum Thema umgehört.

Der selbstlernende Laden

Auch jenseits von Servier- oder Kochroboter und ChatGPT sind KI-basierte Technologien eine wertvolle Ressource für die Branche und längst nicht mehr Science Fiction. In der Einkaufs- oder Belegungsplanung, bei der Preisgestaltung sowie Umsatzoptimierung und nicht zuletzt bei der Erfahrung für den Gast findet vor allem das maschinelle Lernen, ein Teilbereich der Künstlichen Intelligenz, Anwendung. Das selbstlernende Restaurant oder Hotel, das mit jedem Gast und jeder manuellen Korrektur besser wird, spart Zeit und kann Problemen, wie der Lebensmittelverschwendung oder den No-Shows, mit entsprechenden Prognosen Herr werden. Es setzt Kapazitäten frei, mit denen sich das Team auf anderes – und ausschlaggebenderes – konzentrieren kann: Kreativität und Gästekontakt.

Foto: © Jonas Reuter

Fluch oder Segen?

Das sehen Expert:innen, wie Sebastian Heinz von statworx/AI Hub Frankfurt Rhein-Main, genauso. Während die Produktivität und der ökonomische Output mit zunehmender Einführung von KI proportional ansteigen, bleibt mehr Zeit für die Gastfreundschaft. Zur Frage „KI – Fluch oder Segen?“ hat er eine ganz klare Antwort: Bei richtigem Einsatz besteht kein Grund zur Sorge, sondern ein riesiges Potenzial für die Branche. Das haben sie kürzlich mit der Frankfurter Initiative S-O-U-P, die an der Schnittstelle von Kultur, Urbanität und Lifestyle tätig ist, auf die Spitze getrieben und gezeigt, dass Chatbots mehr als nur ein authentisches Gespräch mit Kund:innen führen können. 

Fotos: © Jonas Reuter

Zu Gast bei Ambrosia

Im Mai bot ihr KI-Pop-up-Restaurant „the byte“ im Stanley Frankfurt, das erste seiner Art in Deutschland, ein immersives Erlebnis in Sachen KI. Die Künstliche Intelligenz „Ambrosia“ präsentierte ein von ChatGPT mit der Anweisung „Ein Mix aus klassischer Frankfurter Küche und den internationalen Einflüssen seiner Einwohner:innen“ generiertes 5-Gänge-Menü samt Rezepten, Weinbegleitung, Cocktails, Musik und einigen Kunstwerken. Fazit der Verantwortlichen: Bis auf minimale Änderungen haben sie sich genau an die KI-Rezepturen gehalten – denn die waren spannend und teilweise überraschend akkurat. Für Gastronom und Gründer/CEO von S-O-U-P, James Ardinast, war es ein gelungenes digital-kulinarisches Experiment. KI könne Arbeitsprozesse optimieren und Zeit sparen, benötige jedoch ethische Leitplanken. Die Gastronomie, die sein Team mache, sei und bleibe menschenbezogen. 

Team Mensch & Maschine

KI bedeutet für viele: Maschinen ersetzen Menschen. Expert:innen halten es zwar für wahrscheinlich, dass die Robotik als Teilbereich der KI langfristig Einzug in den Service und vor allem in die Küche erhalten wird, allerdings nicht als Roboter, sondern vielmehr als Cobots. Diese arbeiten gemeinsam mit Menschen, nehmen ihnen Aufgaben ab und sind als vollautomatisierte Kücheneinheit sozusagen die Weiterentwicklung von Thermomix und Co. Das (Küchen-)Team kann so mehr Zeit für die konzeptionelle Arbeit und die Qualitätskontrolle aufbringen. Neben dieser kulinarischen Kompetenz, Handwerk und Kreativität kommt es in Zukunft jedoch mehr und mehr auf die Fähigkeit und Bereitschaft an, (digitale) Prozesse zu steuern und zu kontrollieren.

Fotos: @bigchefsgermany

Die Katze kellnert

Dennoch gibt es derzeit einige wenige Beispiele, in der die KI ganz präsent mit Katzengesicht in der Branche mitmischt – auch in Frankfurt. „Big-C“ heißen die beiden Servier-Roboter, die durch das Big-Chefs-Restaurant im Shoppingcenter MyZeil fahren. Sie bringen nun seit gut einem Jahr Speisen und Getränke an die Tische, schmutziges Geschirr zurück in die Küche und können dabei bis zu vier Tabletts gleichzeitig transportieren. Die Erfahrungen des Teams sind durchweg gut: Gerade das reichhaltige, türkische Frühstück sei sehr umfangreich und relativ schwer zu tragen – die Unterstützung der „Big-C”s ist hier hilfreich. Was jedoch Voraussetzung ist: Der Laden muss eben und auf den Betrieb der Roboter mit ausreichend Platz ausgerichtet sein. Besonders für Familien mit Kindern jedoch seien die kleinen Helfer mit dem Katzengesicht und dem vergnügten „Miau!” ein Erlebnis. Und für besondere Anlässe haben die beiden noch einen Geburtstagsmodus samt Ständchen parat – das wird dann aber vom ganzen Team begleitet.

Das Fazit? Liegt auf der Hand: Mit der richtigen Anweisung und den angemessenen Leitlinien birgt die Künstliche Intelligenz großes Potenzial für Arbeitgeber:innen, Betriebsablauf und Mitarbeitende. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels lohnt eine Investition in die Prozessoptimierung und Entlastung des Teams. Klar ist, dass Gastfreundschaft und Geselligkeit das menschliche Alleinstellungsmerkmal der Branche bleiben werden. Klar ist aber auch, dass sich Betriebe eher früher als später mit neuen Technologien auseinandersetzen und auf den Geschmack kommen müssen, um langfristig bestehen zu können. 


 
Vom Feld auf den Teller: Auf den Spuren der Produkte

Vom Feld auf den Teller: Auf den Spuren der Produkte

Ausbildung mit Zusatzqualifikation: Zu Besuch bei drei Absolvent:innen

Ausbildung mit Zusatzqualifikation: Zu Besuch bei drei Absolvent:innen